Garten

Das Leben beginnt an dem Tag
an dem man einen Garten anlegt

Chinesisches Sprichwort


Für mich ist die Freude an einem Garten die Faszination, die vom Wechselspiel von Wachsen und Vergehen ausgeht. Damit will ich sagen, das Ernten von Früchten, die aus der eigenen Arbeit hervorgegangen sind, ist das eine, die Natur bei diesem Werden beobachten zu können, ist ein unschätzbares Geschenk.
Ich persönlich bevorzuge die harmonische Verknüpfung von Nutz- und Ziergarten. Ein Bauerngarten bietet da ungeahnte Möglichkeiten, ist allerdings auch arbeitsintensiv. Nichts desto Trotz haben wir im Jahr 2002 einen solchen angelegt und seitdem viel schöne Stunden darin verbracht.
Nachfolgend möchte ich vor allem die angepflanzten Arten vorstellen, aber auch eventuell aufgetretene Probleme aufzeigen.

Streuwiese
In einem der vier traditionellen Felder im Bauerngarten haben wir eine Streuwiese angelegt, die vor allem Nahrungspflanzen für Schmetterlinge und andere Insekten bieten sollte. Die Hoffnung, dass sich die dafür geeigneten Pflanzen im folgenden Jahr von selbst aussähen, hat sich nur zum kleinen Teil bestätigt. Mittlerweile findet sich in diesem Teil des Gartens mehr sog. "Unkraut" wieder als alles andere. Lediglich Mohn hat sich als sehr widerstandsfähig erwiesen.
Leider war in diesem Jahr (2006) im Handel vor Ort keine entsprechende Saatmischung für Schmetterlings-Futterpflanzen zu bekommen. Die verbreiteten Baumärkte unterliegen anscheinend bestimmten Trends und in diesem Jahr ist dieser offensichtlich zugunsten blütenprächtiger Zierblumen ausgefallen. Der Versandhandel bietet da größere Möglichkeiten, aber hier sind die Preise oft überzogen, wobei die Versandkosten nicht unerheblich ins Gewicht fallen.

Beerenobst
Die ersten Versuche mit Erdbeeren haben wir mit sog. "Nascherdbeeren" gemacht, die über eine sehr lange Zeit blühen und immer wieder Früchte tragen. Sie hatten ein sehr gutes Aroma und man hatte tatsächlich lange Zeit immer mal wieder eine allerdings sehr beschränkte Ernte. Damit kommen wir auch zu den Nachteilen, man muss schon sehr viele Pflanzen anbauen, um genug Früchte für einen kleinen Tortenboden zusammen zu bekommen. Darüber hinaus ist es nicht ratsam, zum Schutz vor gefräßigen Drosseln ein Netz zu spannen, die bestäubenden Insekten finden so fast keinen Zugang zu den Blüten. So muss man sich die ohnehin spärliche Ernte mit den Vögeln teilen.
Wir bevorzugen seither "normale" Sorten, die um Juni herum üppige Ernte bringen, dafür aber im späteren Sommer nicht mehr. Diese tragen meist zwei Jahre lang gut, danach sollten sie auf einem versetzten Stück Land durch neue Pflanzen ersetzt werden. Zur weiteren Pflege ist zu sagen, dass im März mit normalem Gartendünger gedüngt wird, sobald die Früchte angesetzt werden sollte man diese auf Stroh lagern (Erdberührung fördert Schimmelbildung). Gleichzeitig sind jetzt Vogelschutz-Netze erforderlich. Nach der Ernte treiben die Pflanzen Setzlings-Sprosse aus, die rigoros zurückgeschnitten werden sollten. Nur so viele Triebe sollte man zulassen, wie man im nächsten Jahr neue Pflanzen anbauen möchte, diese Triebe kosten den Pflanzen ansonsten zu viel Energie.
Die roten Johannisbeeren sind etwa zur gleichen Zeit reif wie die Erdbeeren, obwohl das von Jahr zu Jahr etwas nach dem Wetter im zeitigen Frühjahr variiert. Diese Beerenart ist sehr genügsam, man hat fast jedes Jahr üppige Ernte. Die Pflanzen sind jedoch sehr anfällig gegenüber Rost an den Blättern und in jedem Jahr tümmeln sich zusätzlich unzählige Blattläuse auf den Sträuchern. Von einer Bekämpfung dieser Schädlinge haben wir bis jetzt jedoch abgesehen, da wir Bedenken wegen Rückständen haben. Trotz alledem trägt der Strauch gute Ernte. Der Rückschnitt sollte am besten direkt nach dieser erfolgen, wobei ältere Äste auf ein Drittel eingekürzt werden.
Die im ersten Jahr gepflanzten Himbeeren wurden komplett von Wühlmäusen vernichtet. An die selbe Stelle haben wir dann trotzdem eine andere Sorte gesetzt, die jedoch sehr spät trägt (September / Oktober). Die Pflanze an sich ist sehr gut gewachsen und treibt viele Bodenausleger, die man im Zaun halten muss. Aufgrund der späten Reifung hatten wir in den ersten beiden Jahren aber kaum erntefähige Früchte, da es im Spätsommer / Herbst schon zu kalt und nass war. In diesem Jahr war das allerdings anders, die Ernte war ganz nett. Durch den späten Erntetermin waren die Früchte zeitgleich reif mit den Brombeeren.
Welche Sorte Brombeeren in unserem Garten wächst, ist nicht zu sagen. Die Pflanze war auf einmal da, wahrscheinlich hat ein Vogel sie als Wiedergutmachung für zerrupfte Bodendecker bei uns hinterlassen. Es handelt sich aber in jedem Fall um eine Zuchtform, da der Strauch keine Schacheln hat. In diesem Jahr hat er das erste Mal gut getragen, obwohl er kaum beschnitten wurde. Zur Optimierung der Ernte und auch zur besseren Handhabung werde ich ihn jedoch dieses Jahr stark ausdünnen.

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